Es gibt ein paar Dinge, die den Bürgern von den „Befürwortern“ leider nicht gesagt werden, oder falsch erzählt/dargestellt werden. Hier bin ich Herrn Gerhard Schmitt dankbar, der mit den entsprechenden Verbänden und staatlichen Stellen in Kontakt getreten ist und um Informationen gebeten hat. Hierzu gibt es auch ein gutes Dokument, das diese Informationen enthält. Dieses wurde auch den Gemeinderäten und anderen Personen zur Verfügung gestellt.
Es gibt keinen „Durchgangsgüterverkehr“ auf der Strecke, da sie eingleisig ist. Es eröffnet Firmen die Möglichkeit, auf die Schiene zu verlagern.
Aktuell gibt es auf der Strecke schon Güterverkehr in den Hafen. U.a. Fa. Walter bekommt mehrere Güterzüge, die rangiert und geparkt werden müssen. Hier muss gesagt werden, dass Richtung Sennfeld/Gochsheim gefahren werden muss, um wieder in Fahrtrichtung Schweinfurt über die Brücke zu kommen.
Ebenso gibt es im Hafen wohl andere Firmen, die Güterverkehr haben
Hinweis: auf der Strecke sollen stündlich Personenzüge fahren. Das heißt, 2 Züge, einer rauf, einer runter.
ACHTUNG: Bilder sind alle durch anklicken "vergrößerbar"
Bild: Google Earth, Einzeichnung: eigen
Die Strecke durchschneidet die Firma „Alba“.
Diese würden in ihren Betriebsabläufen dank des Bahnübergangen auf ihrem Grundstück gestört.
Bild: Google Earth, Einzeichnung: eigen
Es sind mittlerweile einige Bahnhöfe verkauft.
Es müssen also neue Haltestellen geschaffen werden. Bspw. Sennfeld: Gaststätte, Grettstadt: Wohnhaus. Einfach mal in Google "Bahnrelikte Grettstadt" suchen.. ich habe bisher keine eigenen Fotos gemacht
Dies wirft eine weitere Frage auf: Wo einen Haltepunkt installieren? Welche Infrastruktur benötigt der Haltepunkt? Letzteres von der Gemeinde zu stellen.
Die Gemeindeentwicklungen gingen von den Haltestellen weg. Daher ist eine Nutzung dieser etwas schwierig.
Hierzu mal 3 Beispiele zu den ersten Umlandgemeinden (wie geschrieben: Sennfeld und Grettstadt haben keine Bahnhöfe mehr – neue Haltestellen sind zu schaffen).
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Kartenmaterial: Garmin, Basecamp, Einzeichnungen: eigen |
Die eingezeichneten Kreise zeigen auch die „Erreichbarkeit“ aus den Wohngebieten. Es wird ja oft behauptet, für Behinderte, Senioren ist die Bahn einfach ideal.
Im Vergleich dazu auch die Karte der Stadtbushaltestellen mit Kreisen und Landkreislinien-Haltestellen ohne Umkreise in Gochsheim.
Karte: Garmin Basecamp, Einzeichnungen: eigen
Ich persönlich bin dafür, den ÖPNV zu den Menschen zu bringen. Das funktioniert mit einem vernünftigen Busnetz besser.
Der Wegfall der Buslinie 8160 wurde seitens der Regierung angekündigt/gefordert. Was heißt das? Es fällt eine Busline weg, die aus verschiedenen Orten Fahrgäste sammelt (gut, manche werden seltener angefahren) und an bis zu 17 Bushaltestellen in der Stadt aussteigen lässt. Dies tauschen wir gegen eine Bahn mit 6 Haltestellen im Kreis und mit 1 bis 3 Haltestellen in der Stadt, mit Umsteigen zum Bus, Fahrrad, Auto? Hier hinterfrage ich das Verhalten der Mehrheit der Bürger. Mir gegenüber wird oft gesagt: inakzeptabel unpraktikabel.
Hierzu mal ein Bild (2 Bilder zusammengesetzt) der Haltestellen 8160, das mit Hilfe der Informationen von der Landkreiswebseite erstellt wurde.
Bildnachweis: LRASW / Kobra NVS
Der Stadtbus in Sennfeld, Gochsheim sei nicht betroffen. Das höre ich immer wieder.
Es wurde jedoch von Herrn Schmitt nachgefragt. Die Regierung spricht immer von allen Parallelverkehren. Das heißt, es hat auch Auswirkungen auf diese Linien.
Mir gegenüber wurde auch schon geäußert, dass die Busverkehre nicht mehr zeitgemäß seien und schneller werden müssten und weniger Haltestellen haben. Es bleibt da abzuwarten, was das neue Verkehrskonzept von Stadt und Landkreis noch für Überraschungen hat. Aus der Erfahrung und ersten gesehenen Schemata sehe ich eine deutliche Verschlechterung auf unsere Gemeinde zukommen. Ich hoffe, in diesem Punkt unrecht zu behalten. Bitte hier nochmal das Haltestellenbild Gochsheim ansehen.
Aktuell erwarte ich eine Verlagerung Richtung Auto. Alleine weil auch dankenswerterweise die B286 ausgebaut wurde… was in bisherigen „Untersuchungen“ noch nicht berücksichtigt wurde – weil erst später umgesetzt.
Über die Bahnübergänge wurde bisher nicht wirklich sachlich gesprochen.
Hinsichtlich der Finanzierung geistern einige Informationen, die auch Fragen offen lassen. Aber das ist jetzt mal nicht die Frage. Es ist eher die Frage, wieviele der Bahnübergänge bleiben erhalten und müssen auf Schranken umgebaut werden. Die Bahn muss 80km/h fahren, um „konkurrenzfähig“ zu sein – und dann benötigt man Schrankenanlagen.
Gochsheim hat bspw. derzeit 7 Übergänge, Sulzheim 11,… Scheinbar gibt es vor allem südlich von Gerolzhofen sehr viele kleine Übergänge, die von Landwirten benötigt werden. Schranken benötigen Strom und Datenleitungen. Das ist also einiges an Aufwand. Da ist es wohl einfacher, diese zu schließen und Umwege zu schaffen. Über die Belange machen sie „Befürworter“ irgendwie keine Gedanken.
Ebenso über die Giftspritz-Züge, die an Äckern von Bio-Landwirten entlang fahren.
Dieses 80km/h fahren zur “Konkurrenzfähigkeit“ bringt mich seit längerem zum Nachdenken. Was heißt das genau?
Schauen wir erst mal auf die Haltestellen und ihre Abstände.
Haltestelle |
Streckenkilometer |
Differenz in km |
Schweinfurt Hauptbahnhof |
49,9 |
1,5 |
Sennfeld |
48,4 |
3,8 |
Gochsheim |
44,6 |
4,7 |
Grettstadt |
39,9 |
3,6 |
Sulzheim |
36,3 |
2,2 |
Alitzheim |
34,1 |
4,1 |
Gerolzhofen |
30 |
2,3 |
Frankenwinheim |
27,7 |
1,6 |
Lülsfeld |
26,1 |
1,7 |
Järkendorf |
24,4 |
1,8 |
Stadelschwarzach |
22,6 |
2,8 |
Prichsenstadt |
19,8 |
2,9 |
Geesdorf |
16,9 |
1,1 |
Wiesentheid |
15,8 |
2,8 |
Rüdenhausen-Feuerbach |
13 |
2,1 |
Kleinlangheim |
10,9 |
3,3 |
Großlangheim |
7,6 |
0 |
Länge der Strecke |
|
42,3 |
Angeblich möchte die Erfurter Bahn, den FAHRbetrieb übernehmen (Interesse bekundet). Lt. Internet haben diese z.B. den Bombardier Itino und den Stadler Regio Shuttle (RS1). Beides Diesel (hierzu hat Herr Schmitt eine Vergleichsberechnung zum Busverkehr erstellt, der eindeutig Busse im Vorteil sieht).
Für letzteren fand ich in Wikipedia die Beschleunigung: 1,2 m/s² Der Itino wird mit einer mittleren Beschleunigung von 0,89m/s² in einem PDF der Odenwaldbahn angegeben. Was bedeuten diese Werte?
Beschleunigung bedeutet: Geschwindigkeit / Zeiteinheit. Wir suchen gerade die Mindestzeit, wann der Zug seine Geschwindigkeit erreicht. Gehen wir jetzt mal von einem mittleren Beschleunigungswert von 1m/s² aus.
Wann erreicht der Zug also seine 80km/h frühestens?
1m/s² = (22,22m/s) / (x) s
(x) s = (22m/s)/ (1 m/s²)
Also.. gute 22 sek. Sind wir freundlich und sagen 30 sek., da der Zug sicher nicht „voll durchzieht“. Für die folgende Berechnung wird das noch interessant.
Gehen wir von den 80 km/h = 22m/s aus. Wenn wir also ca. 30 sek. Beschleunigen macht das runde 600m aus. Diese müssen wir ja auch 2x rechnen – der Zug muss bei der Einfahrt in die Bahnhöfe auch bremsen.
Was bedeutet dies für die Abstände der einzelnen Haltestellen?
Haltestelle |
Streckenkilometer |
Differenz in km |
maximale Wegstrecke in km für Vmax |
Schweinfurt Hauptbahnhof |
49,9 |
1,5 |
0,3 |
Sennfeld |
48,4 |
3,8 |
2,6 |
Gochsheim |
44,6 |
4,7 |
3,5 |
Grettstadt |
39,9 |
3,6 |
2,4 |
Sulzheim |
36,3 |
2,2 |
1 |
Alitzheim |
34,1 |
4,1 |
2,9 |
Gerolzhofen |
30 |
2,3 |
1,1 |
Frankenwinheim |
27,7 |
1,6 |
0,4 |
Lülsfeld |
26,1 |
1,7 |
0,5 |
Järkendorf |
24,4 |
1,8 |
0,6 |
Stadelschwarzach |
22,6 |
2,8 |
1,6 |
Prichsenstadt |
19,8 |
2,9 |
1,7 |
Geesdorf |
16,9 |
1,1 |
-0,1 |
Wiesentheid |
15,8 |
2,8 |
1,6 |
Rüdenhausen-Feuerbach |
13 |
2,1 |
0,9 |
Kleinlangheim |
10,9 |
3,3 |
2,1 |
Großlangheim |
7,6 |
0 |
0 |
Länge der Strecke |
|
42,3 |
23,1 |
Das heißt diese propagierten 80km/h schafft die Bahn auf gerade mal der Hälfte der Strecke. Es sind ja jetzt keine Kurven und sonstige örtliche Gegebenheiten mit bedacht. Bis Gerolzhofen sind es 13,8km von 22,2km, die theoretisch mit 80km/h gefahren werden könnten. Maximal.
Der Zug beschleunigt um zu bremsen....
In meinen Augen ist diese ganze Aktion hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Aufwand.... und ökologischem Nutzen zu hinterfragen. Wenn dann jetzt noch die o.g. Belange von Anwohnern, Firmen, Landwirten hinzukommen....