Jeder der sich länger mit EDV beschäftigt, kommt irgemdwann an den Punkt: "ich werde wahnsinnig - der Rechner muss aufgerüstet werden". Ich mache diese Spiele jetzt seit 1989 mit. Aber egal. Bisher habe ich immer meinen Spaß damit gehabt.
Jetzt hat es meinen ca. 2 Jahre alten Laptop getroffen. Ein HP 15" Gerät mit Intel i5 7th GEN mit 8 GB RAM, 2 TB HDD (ST2000LM007-1R8174) mit einer 16GB Optane Erweiterung. Quasi einer Flash-Erweiterung, der aus der klassischen HDD eine SSD "virtualisiert". Nunja. Dazu muss ich vllt. sagen, dass mein PC aus 2013 mittlerweile 3 echte SSDs, 1 TB HDD und auch nur 8 GB RAM hat.. aber flotter ist Der stirbt 2025 wegen Windows 11 (hat kein TPM). Egal. Es geht ja um ein RAM-Problem eines halbwegs aktuellen Notebooks zu Zeiten von Bauteilknappheit und Lieferschwierigkeiten.
Als Erstes muss man mal rausfinden, was der Hersteller verbaut hat. Hierzu gibt es ja zum Glück Software, wie einem den verbauten RAM verrät.
Das Bild zeigt jetzt schon beide Module.. Aber dank diesen Tools wusste ich, was ich bestellen musste. Wie man sieht... hat es auch geklappt. Und das ist auch der Grund für diesen Artikel. Es war einfach irrwitzig.
Immerhin war ich froh, den Hersteller zu kennen. Ob das Modul für "Qualität" steht.. war mir nicht klar - aber weitere Recherchen ergaben, dass der Takt eigtl. bis 2.400MHz gehen darf. Egal. Hauptsache dasselbe Modul ist verfügbar. "Man mischt nicht", war ein Grundsatz der Vergangenheit.
Und nun wird es traurig. Wie erwartet fällt dieser RAM wohl unter die Lieferschwierigkeiten. In Deutschland fand ich keinen Shop, der das Modul vorrätig haben sollte. Und jetzt noch Händler vor Ort abtelefonieren? Nein. Zudem ist es Samstag Abend.
Also.. was bleibt? Bestellen in USA.... Am Samstag 04.09.21 bestellte ich also das Modul bei Amazon in USA für 51,47 Euro (ohne Versandkosten). Am 07.09.21 kam Bewegung in die Sache und das Modul ging auf Reise. Bis zum 08.09.21 hatte das Modul schon mehrere Stopps und 1.700 Meilen zurück gelegt.
Ich war baff, wie flott dieser kleine RAM-Riegel da unterwegs war. Jetzt war die Frage: Flugzeug oder Schiff. Die Frage wurde bald beantwortet, nachdem Hermes eine "Lieferung wurde uns angekündigt" zumailte.
Leider blieb die Verfolgung in Deutschland dann wieder still. Den Service mit den ganzen Zwischenstopps in USA gibt es bei uns halt nicht. Ich habe lediglich mitbekommen, dass am 10.09. das Päckchen schon beim deutschen Zoll war.
Und was soll ich sagen: am 14.09. war das Päckchen (Hermes, nur deutsche Aufkleber) auch da. Das Modul wurde also irgendwo umgepackt. Schade irgendwie. Der beigelegte Amazon-Zettel wies nur einen Dollar-Wert auf... aber auch nichts weiter über den Zoll, oder wo das Päckchen "einreiste".
Jedenfalls kam es gut verpackt in einem gefütterten Hermes-Kuvert an:
Nochmal langsam: in USA bestellt am Samstag 04.09. - versendet am Dienstag 07.09. - geliefert am Dienstag 14.09. Da hatte ich wohl Glück. Andere Hardware ist wohl nicht so verfügbar - aber das hat mich echt überrascht. Ich rechnete mit 3 Wochen.
Spannend war jetzt der Einbau. Youtube hat ja eine Menge Tutorial-Videos. Leider nicht für mein Modell. Aber durch andere HP-Videos war klar, dass ich die Gummifüße abziehen musste. Und wahrlich.. unter beiden Fußleisten gab es jeweils 3 weitere Schrauben. Insgesamt musste ich 11 Schrauben bei meinem Modell lösen, bevor ich den Deckel abnehmen konnte.
OK... das Originalmodul hat andere Aufkleber - aber RAM-Expert hat Recht gehabt: Da ist was frei. Also.. einbauen und mal sehen, wie es läuft.
Vorher merkte man schon ab ca 6 GB RAM Auslastung, wie alles gebremst wird. Jetzt komme ich knapp an die 8 GB ran. Erreicht habe ich die Auslastung noch nicht. Aber der Rechner läuft entspannter - wenn der Virenscanner mal fertig mit Definitionsupdate wird.
Die Aufrüstaktion ist also ein voller Erfolg. Aber wenn man darüber nachdenkt, dass so ein einzelnes kleines Modul für 51 Euro frei Haus einmal quer um den Erdball geschickt wird.... Das ist schon Irrsinn.