Dauerhafte EinträgeEnergiewende - unbeantwortete FragenUpdate 13.05.2022 - Links zu neuen Artikeln am Ende ergänzt = = = = = = In diesem Beitrag werfe ich jetzt Überlegungen auf, die ich in Diskussionen nie beantwortet bekomme, aber immerwieder höre: alles kein Problem. Aber dann beantwortet mir niemand die Fragen. Mich nervt es immer wieder die Fragen zu wiederholen – so kann ich jetzt einen Link posten in der Hoffnung darüber Antworten zu erhalten. Meine Überlegungen kommen hierbei von einem politikfelder- und länderübergreifenden Fragenkomplex her. Da dieser Artikel vermutlich richtig lang werden wird, versuche ich daher am Anfang einen kurzen (sigh) Überblick, welche interdisziplinären Zusammenhänge mich umtreiben. Hinweis: Bilder könenn durch Anklicken in der Regel in einem eigenen Fenster vergrößert werden. Vom Energiesparen zum EnergieverschwendenAls ich Jugendlicher war, hörte ich immer wieder „Licht aus“, „Wasserhahn abdrehen“. Uns wurde beigebracht, dass wir Energien sparen sollen, diese sind kostbar. Dies hat man dann irgendwie verinnerlicht. Am Ende standen dann giftige Quecksilber-Energiesparlampen, denen ich nie traute und auch keinen Umweltschutzgedanken zubillige. Man kennt „den Deutschen“… alles rein in die Tonne. Ja wir sind Mülltrennungsmeister. Aber eben nicht bei allem. Nicht von ungefähr räumen wir Geocacher auch regelmäßig in CITOs Felder und Wälder auf (aber das ist ein anderes Thema). Freudig stellte ich aber nach und nach meine Wohnung auf LED um. DAS machte mir mehr Sinn, ist weniger schädlich und man spart Energie. Gleichsam lernte ich: Unser Bauernhof mit Starkstromgeräten ist weg – aber unser Haushalt hat trotz Geräteklassen "A-mit-X-Sternen" doch nicht wirklich weniger Stromverbrauch. Auf der einen Seite fallen große Geräte weg – auf der anderen gibt es aber viele kleine weiteren Geräte mit weniger Stromverbrauch. Erkenntnis: die Summe macht es – und hier meine ich nicht „Standby“. Und diese Erkenntnis ist jetzt wichtig für unsere Frage nach der Energiewende. Diese Umfasst nämlich nicht nur die Frage nach Strom, sondern auch die nach Mobilität und Heizung. Die Idee von Umweltaktivisten ist kurz zusammen gefasst: sofortiger Ausstieg aus Öl- und Gaswirtschaft. Beim Heizen ist auch Holz verpönt. Wir sollen Richtung Elektromobilität, Wärmepumpen, Erdwärmesystemen und Volldämmung von Neu- und Altbauten gehen. Das heißt im Endeffekt: weitere Stromverbraucher, ohne zu klären, woher die Energie kommt. Aber dafür haben wie ja die Energiewende. Anders gesagt: Wir benötigen dank der Energiewende in Zukunft mehr Stromenergie als heute. Wie ich es zu Hause schon bemerkt habe. Auch ich benutze mittlerweile wenige Smarthome-Geräte. Der Stromverbrauch der Bürger steigt also alleine durch die Technisierung der Gesellschaft an. Das Thema „Energie einsparen“ ist also irgendwie ad absurdum geführt. Kleiner Hinweis am Rande: durch das Wassersparen gehen in vielen Orten die Kanalisationen kaputt. Diese werden wegen fehlendem Wasser nicht mehr richtig gespült, fallen trocken, leiden unter Ablagerungen und nehmen Schäden. Das heißt, die Kosten für die Allgemeinheit wird steigen. Energiewende um „grünen Strom“ zu haben.In Deutschland ist nicht zuletzt wegen der Vorfälle in Tschernobyl und Fukushima die Atomenergie fertig. Wir schalten unsere deutschen, guten, Reaktoren ab, während andere „Seelenverkäufer“ im Ausland weiter laufen oder neu gebaut werden. Als bestes politisches Stück letztes Jahr war noch die EU- Erklärung, Atomenergie sei „grün“. Manchmal ist Politik schon witzig. Erschwerend für unsere Energiewende kommt hinzu, dass wir auch aus der Kohleverstromung aussteigen sollen, da Kohle, a) endlich ist und b) CO2 freisetzt, was wiederum den Klimawandel vorantreibt. Etwas was der Atomenergie eben zum Prädikat „umweltfreundlich“ verhalf. Nunja. Auf jeden Fall ist unsere Politik jetzt extrem auf Wind- und Solarenergie fokussiert. Aber dies ist leider ein extremer Trugschluß. Vor allem, wenn man sich über Monate hinweg die Herkunft unserer deutschen Energie ansieht: https://app.electricitymap.org/zone/DE Im Sommer wird nun sicher die PV wieder einen höheren Anteil erzielen (Mittagszeit). Aber wenn man sich die ausgebaute Energiekapazität und tatsächlich genutzte Erzeugungsenergie ansieht sind das dramatische Diskrepanzen. Meine Exfrau stammt aus Sachsen-Anhalt. Dort sah ich immer wieder zwischen Naumburg und Freyburg/Unstrut ein großes Feld mit WKA (Windkraftanlagen) – dies wuchs soweit an, dass das Zählen mir nicht mehr möglich war. Was jedoch auffiel: die meisten Räder standen still. WKA sind auch regelbare Stromproduzenten. Ich habe z.B. noch ein Bild aus dem Zeitraum im Februar, als wir Stürme über Deutschland hatten – also doch mehr Wind im Inland zu verzeichnen war. Aber auch hier nutzten wir gerade mal um 56% der möglichen Produktionskapazität. In dem Bild sieht man auch die aktuell stattfindenenden Strom-Im-und Exporte. Gleichzeitig wird aber der weitere Ausbau von Windenergie gefordert. Dasselbe Spiel haben wir bei Solarenergie. Im Winter sind diese Anlagen nur mäßig erfolgreich. Hierzu einige Bilder unserer eigenen Anlage.
Im Sommer und vor allem Mittags liefern diese Anlagen natürlich Spitzenwerte. Welche Probleme ergeben sich hieraus, zu denen ich nun ungeklärte Fragen habe:
ZwischenfazitUnser Staat möchte sich von umweltpolitisch problematischen Energieformen unabhängig machen. Zum einen verheizen wir fossile Energieträger für Heizzwecke, zum anderen, um damit Strom zu erzeugen. Dies sollen mit, teilweise nicht im Umfang kalkulierbaren Energieformen ersetzt werden. Unser Land benötigt jedoch zu jederzeit garantierte Energiemengen. Zudem stehen wohl einige Änderungen an, die unseren Strombedarf nicht genau vorhersagen lassen. Tageszeitliche Schwankungen (Mittagessen, Abendessen,…) sind nicht gemeint. Die sind gut kalkulierbar. MobilitätswendeEine der größten Fragezeichen kommt mir bei der derzeit extrem forcierten Mobilitätswende Richtung Elektromobilität auf. Ja, ein Elektromotor ist ein einfacheres System, das für die Zukunft ordentlich Potential hat. Die Frage ist nur der Antrieb hinter dem Motor. Die Regierung hat die Wirtschaft Richtung Batterieelektrik geschoben. Wir setzen auf Akkutechniken und damit auf weiteren Strombedarf. Dies ist jetzt kein rein deutsches Problem – da sich die meisten Hersteller nun Richtung Akku entwickelt haben, wird die Frage nach steigendem Strombedarf essentiell. Mir wurde in Diskussionen vorgeworfen: „E-Autos verbrauchen fast keinen Strom“. Auch gab es Artikel, dass Gemeinden erstaunt waren, dass Stromleitungen in Straßenzügen die Mehrbelastung durch „zeitgleiches“ Laden gut wegsteckten. Aber gut, nehmen wir die Frage auf. Unter diesem Link werden Verbräuche von 15kWh / 18kWh auf 100km angenommen. https://www.dkv-mobility.com/de/elektromobilitaet/ratgeber/kosten-elektroauto-pro-100km/ Auf einer Internetseite habe ich verschiedene Richtwerte für typische Stromverbräuche herausgesucht: 1 Person: 1.600 kWh Quelle: https://www.wemag.com/energiesparberatung/stromverbrauch-single-2-3-4-personen-haushalt Gehen wir nun von einer typischen Familie mit einem großen und einem kleinen Auto aus. Fahrleistung Person 1: 20.000 km / Jahr Fahrleistung Person 2: 10.000 km / Jahr Das heißt wir rechnen jetzt mit 25 – 30.000 km / Jahr. Das würde bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 17 kWh (zB auch Heizung im Winter,…) einen Mehrverbrauch von 4.250 kWh – 5.100kWh bedeuten. Damit ist die Aussage „ein E-Auto braucht nicht viel“ im Vergleich zum restlichen Strombedarf der Familie sehr wohl relevant. Bei einem Strompreis von 30ct macht das Kosten von 1.275 - 1.530 Euro. Wenn man selbst zu Hause lädt, natürlich. Tesla hat bei seinen Superchargern 2022 erst den Preis auf 48ct erhöht. Und hier kommen wir zum nächsten Problem. Andere Anbieter verlangen 42-52ct oder rechnen nach Ladezeit ab. Das heißt, wer nicht zu Hause laden kann – im Idealfall mit eigener Solaranlage – zahlt. Nehmen wir 40ct als Mischpreis macht das 2.040 Euro. Man muss bei den verschiedenen Ladeanbietern auf jeden Fall die Kosten genau ansehen Aber der Fairness halber: Mein Passat braucht ca. 6-7l Diesel / 100km, wenn ich "normal" fahre. Das macht bei meinen ca. 25.000km ca. 1.500. bis 1.750l. Da durch den Krieg derzeit der Dieselpreis doch zu teuer ist – macht es 3.000 Euro aufwärts. Hätten wir wieder einen normalen Preis von 1,60 € lägen meine Kosten zwischen 2.400 € und 2.800 € Also rein aus dem Thema des „Tankens“ scheint ein E-Auto günstiger zu sein. Auch bei der Wartung wird immer wieder gesagt, dass bei einem E-Auto weniger anfällt. Sehe ich aber Anschaffungskosten und Akku-Ersatz, sieht die Sache wieder anders aus. Aktuell ist die Frage nach neuem Akkupack eigtl. das Eingeständnis eines Totalschadens. Hier muss man genauso noch Warten, bis Techniken ausgereift sind. Zudem lässt mich die Frage nach den Ressourcen hier nicht los. Auf einigen E-Auto-Freundesseiten werden die Fragen nach Lithium / Wasser,… jedoch weniger kritisch gesehen. Wir reden aber nicht von Deutschland - wir wollen eine globale Energiewende. Ich erinnere mich aber noch an die Diskussion bei Smartphone-Akkus. Da gab es auch mal eine Zeit des Mangels. Aktuell kämpfen Hersteller eher mit Chip-/Bauteilmangel. Dennoch darf man nicht auf nachhaltigen Abbau von Akkurohstoffen setzen. Geld regiert die Welt und Nachhaltigkeit kommt erst langsam in den Blickpunkt. Zudem sind „seltene Erden“ oft aus Gebieten der Welt zu importieren, die nicht unbedingt der Demokratie und sozialen Gesellschaft zugetan sind. Aber statt sich bei den Kosten für den Einzelnen aufzuhalten, wie es E-Auto-Befürworter, wie man sieht zurecht, machen – will ich eine andere Zahl ansehen: 4.250 kWh. Wir erinnern uns: der Verbrauch einer 4-köpfigen Familie wird mit 4.000kWh veranschlagt. Aber auch diese Zahl sehe ich derzeit nicht, wenn ich an den Stromverbrauch bei uns in Gochsheim denke. Dort passen die „Durchschnitts“ Vorgaben auch nicht. Das heißt, wir werden vielerorts durch das Fahren von Akku-Elektrik-Autos eine schlagartige Verdopplung des Stromverbrauchs eines Haushalt sehen. Auch bei einem Single-Haushalt mit 10.000km Fahrleistung bedeutet das E-Auto eine Verdopplung: 1.600kWh + 1.700kWh. Und um das mal in einen Bezug zu setzen: 10.000km pro Jahr bedeuten 192km pro Woche oder 27km pro Tag. In einem Landkreis sind 10km Fahrt zur Arbeit nicht gerade "viel". Ich fahre von Gochsheim über die Autobahn zu meiner Arbeit 8km – das ist aber nicht die Regel. Die meisten fahren 20km einfache Strecke und mehr. Wenn man nun überlegt, was das für Gochsheim mit 2.800 Haushalten insgesamt bedeutet – rechne ich jetzt lieber nicht aus. Außerdem fehlt mir die Angabe, wie die Haushalte in die 4 Gruppen aufzuteilen wäre. Aber die Botschaft ist klar. Wichtig ist aber folgende Botschaft aus dem eben berechneten: Akku-Elektrik bedeutet für eine Energiewende eine immense Hypothek. Wir müssen schaffen den noch fehlenden Teil des aktuellen Strom zu ersetzen und dann nochmal so viel, wie die Haushalte benötigen? Spannende Idee, wenn man bedenkt, wie Wind und Solar bei uns „wirken“ (vgl. Electricvitymap) Und jetzt ein Problem, das bei der politischen Diskussion scheinbar keiner auf dem Schirm hat: das war nur der Strom der Privathaushalte. E-LKWs und E-Busse habe ich gar nicht betrachtet. Aber auch diese werden natürlich Strom benötigen. Immerhin möchte die Regierung bis 2030 jetzt 15 Mio. E Autos auf der Straße haben. ZwischenfazitDie Anschaffung eines E-Autos kann sich derzeit beim „Tanken“ sicher lohnen – aber wenn wir weiter denken und Technik sowie den Strombezug hochrechnen setzt das die Energiewende weiter unter Druck. Zudem haben Kunden das Risiko des Akkudefekts und auch Spaß bei der Suche nach öffentlichen Ladepunkten. Nicht immer hat man den Vorteil so einen im Umkreis zu haben. Wie wohnen, heizen wir in Zukunft?Unsere Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber hatte erst Stress mit „Aktivisten“, da Sie heizen mit Holz verteidigt hat. Ich will auf den Streit nicht weiter eingehen – auf jeden Fall war er unsachlich und bestand eigentlich nur aus massiven Beleidigungen gegenüber Menschen, die Holz als notwendig ansehen. Vor ca. 20 Jahren wurde es immer hipper statt auf Öl oder Gas auf Pellets zu setzen. Das war damals ein günstiger Heizstoff. Heute steigen auch hier die Preise. Immerhin ist zumindest wohl in Deutschland die Produktion wohl meist aus Abfallholz. Hier hat ein anderer Blogger einen Artikel geschrieben: https://blog.paradigma.de/werden-bei-der-herstellung-von-pellets-nur-holzabfaelle-verwendet Egal. Mir geht es gerade darum, dass ich im Streit bei Anja W. auch blöd angemacht wurde, wir töten die Menschen, Luft, Feinstaub,… blablabla. Wenn ich an die Wendezeit und meine Besuche in Thüringen denke, hat sich hier sehr viel getan. Auch muss man mal sagen, dass sehr selten noch Holz die einzige Heiztechnik eines Hauses sein dürfte. Bei uns gibt es zB noch einen Herd mit Holzbefeuerung. Freunde haben einen Holzofen, sehr wenige Bekannte noch einen offenen Kamin. Also zu behauptet, Holz“heizungen“ bringen die Menschen um, ist das dümmste Argument, was ich zuletzt gehört habe. Wenn ich an die Luftbelastungen der 70er, 80er, DDR denke- haben wir immense Fortschritte gemacht. (Funfact: Die ersten drei Umweltminister Deutschlands waren übrigens von der CDU.) Wenn dann in einem Straßenzug mal jemand Holz verheizt ist das kein Mord an unserer Bevölkerung. Da würde ich persönlich gerade lieber die Sahara verklagen, mit dem Staub, der gerade in der Luft umherfliegt. Oder auch Bolsonaro, der den Regenwald abbrennt. Auf Seiten des Nabu gibt es einen Artikel, der es in der Überschrift reißerisch Holz verbrennen geißelt – aber dann wegen Pellets und Bedienfehlern relativieren muss. Es ist ein ideologisch aufgeheiztes Thema, dem man mit Argumenten nicht mehr beikommt. Ja - es ist klar, dass nicht alle mit Holz heizen können. Das wichtige Wort heißt: Energiemix. Die wichtige Information im Heizenergiesektor ist jedoch eine andere: Öl ist endlich, Gas ebenso – wir benötigen Alternativen. Bei uns gibt es zB schon 3 Paneelen mit Heizungsunterstützung. Im Sommer gewinnen wir unser Warmwasser aus diesen Kollektoren auf dem Dach – mit einem kleinen Speicher im Keller. Funktioniert. Ärgerlich ist nur: im Sommer willst Du unter der Dusche Dich meist abkühlen – nicht verbrühen. Und im Winter bringt die Anlage fast keine Hilfe. Dort „friere“ ich leichter unter der Dusche. Es liegt aber am System: Sonne ist im Sommer stärker. Das heißt – so kann man Öl sparen, nur halt weniger im Winter. Gleiches Prozedere ich bei PV. Den meisten Strom gibt es im Sommer. Die Politik und diverse Organisationen wollen aber das komplette Ersetzen der Heizsysteme. Was bleibt? Luft-/Wasser-Wärmepumpen, Erdwärmepumpen. Mit was laufen diese ? Richtig: Strom. Auf einer Internetseite fand ich eine Beispielrechnung für einen 4-Personenhaushalt mit 10.000kWh Heizenergieverbrauch. https://www.hoval.de/de_DE/Wie-viel-Strom-eine-W%C3%A4rmepumpe-ben%C3%B6tigt/stromverbrauch-waermepumpe
Meine Mutter und ich haben einen Freund der Familie gefragt, der bei einer Fachfirma arbeitet. Dieser kam zum Schluss, dass bei uns nur das Anlegen eines Erdschachts wohl ca. 25.000 Euro Investition bedeutet – ohne Umbau der Heizanlage und der Verteilung. Klar konnte man früher KFW-Mittel abrufen – auch heute gibt es noch teilweise Förderungen - aber bitte mal diese Frage beantworten: Wie sollen sich das die ganzen EFH/DH,… Eigentümer leisten. Diese haben teilweise 20-30 Jahre ihre Häuser abbezahlt uns sollen jetzt wieder Kosten von 35.000-40.000 Euro investieren? Und das als (Fast-) Rentner? Dank der Bankenkrise ist es heute für ältere Bürger schon schwerer geworden, Kredite zu bekommen. Aber anders gefragt: Macht das für diese Menschen Sinn? Wer Förderungen will, muss die Häuser oft noch dämmen um irgendwelche Standards zu erreichen. Also weitere Kosten oben drauf – und das als Rentner? Ich verstehe, warum viele lieber neu bauen wollen – im Bestand das zu realisieren ist ungleich schwerer – unbeachtet dabei die Tatsache, dass man teilweise 1 Jahr Wartezeit hat, bis die Firmen kommen können. Ebenso kenne ich schon Fälle, in denen „professionell nach neuesten Standards“ gedämmt wurde. Jahre Später gab es Schimmel-Probleme und verfaulte Dachbalken, da eben die Idee des Hauses nicht mehr funktioniert. Es gibt keine Luft/Wasser-Diffussion mehr und macht dabei ein schönes altes Häuschen kaputt. Auch hier kleinen Funfact: Vor 2 Jahren kostete es ca. 60.000 Euro ein 3 stöckiges Haus von 1993 (Bausumme 1 Mio DM) neu zu verputzen/Streichen und die Außenanlage neu anzulegen (also umgesrechnet 12% der Bausumme). Weitere wichtige Information unseres Bekannten: Es können nicht alle Anwohner eine Straße auf Erdwärmepumpen umgestellt werden. Man kann auf einer Fläche X nur eine begrenzte Anzahl Entnahmepunkte vornehmen. Sprich: Hat Dein Nachbar schon Erdwärme, hast Du Pech gehabt. ZwischenfazitEin Umdenken bei der Heizung ist notwendig. Aktuell steht der Ölpreis bei ca. 132 €/100l, wenn man 3.000l abnimmt. Das macht ca. 4.000 € Euro für eine volle Füllung, die knapp ein Jahr hält. Letztes Jahr konnte man noch für 80 € und weniger einkaufen. Der Rohölpreis hat zwar derzeit ein ähnliches Niveau – aber es scheint fehlende Infrastruktur durch den Krieg zu geben und natürlich Mitnahmeeffekte der Konzerne. Rechnet man jedoch die 40.000 Investitionskosten mit in die Überlegung, wird es besonders für Rentner oder Menschen mit geringeren Einkommen schwieriger zu Investieren oder zu heizen. Beobachtet man zudem die mediale Diskussion diesen Winter werden die Nachzahlungsschocks für Gasheizungen bei Mietern erst noch kommen. Aber rechnen wir nochmal. Ein 4 Personen-Haushalt läuft von einem Stromverbrauch von 4.000kWh über eine Anschaffung eines E-Autos auf 8.000kWh. Nun modernisiert er auf eine Wärmepumpe... zack.... 10.000kWh sind flott mal weg. Ein Hoch, wenn derjenige eine eigene PV-Anlage hat mit Eigenverbrauch und Speicher. Hier vielleicht noch ein Beispiel. Unsere 22kWp-Anlage hat 2021 doch 25.078,82kWh produziert. Wenn wir aber überlegen, dass diese "Anlage" eigentlich 3 einzelne Anlagen auf einer Scheune sind und nicht eine kleine schnuckelige Anlage auf einem Hausdach - dann frage ich mich, wo sollen mit privaten Anlagen & Verkauf noch Strom für andere Menschen und Industrie & Co herkommen sollen. Man kann doch nicht jedes Eigenheim oder Mietobjekt mit Solardach ausstatten. Zudem muss man auch die Investitionen mit einrechnen (anderes Problem - es lohnt manchmal nicht). Guter Einwand – Privateigentum gegen MietobjektenAktuell kann man in meine Augen nicht sagen, wer wirklich der Verlierer bei unserem Umbau der Energiesektoren ist. Ja, Privateigentümer haben mehr Möglichkeiten, da Sie selbst bestimmen, was sie investieren und welche Systeme sie haben. Beim Thema „Mieterstrom“ oder Heizungen in Mitobjekten hat man keine Mitsprache – geschweige denn ist das Nachrüsten von Wallboxen für E-Autos dort kein allzu großes Thema. Warum sollte ein Vermieter verpflichtet sein? Autos gehören den Mietern – nicht sein Problem. Wenn man dann aber auch sieht, was manche Mieter mit Wohnungen machen – müssen Vermieter schon viel Geld mitbringen und wieder investieren, wenn die Schäden beseitigt werden müssen. Das geht bei den aktuellen Mietpreisen sogar so aus, dass nach Auszug und Reparatur dann vllt „2.000“ Gewinn für 10 Jahre bei einzelnen Wohnungen übrig bleiben. Aber linksradikale Parteien im Bundestag verteufeln Vermieter als geldgierig (anderes Thema) . Ein Privateigentümer kann sich dagegen eine Solaranlage aufs Dach setzen, Heizungsunterstützung einbauen, Heizsystem verändern und das gesamte Haus dämmen…. Wenn er es sich leisten kann. Es zeigt aber unser deutsches Problem:
Quelle: https://ec.europa.eu/eurostat/documents/2995521/7086104/3-23112015-AP-DE.pdf/b0d93d73-4285-47f5-a1f8-643eb3c12f90 Aktuellere Zahlen (unter der Tabelle für 2014 führen zu Zahlen für 2020) zeigen, dass wir jetzt eine schlechtere Eigentumsquote von knapp 50,4% haben zu 49,6% Mieter haben. Dass dies natürlich wohl auch eine Frage zwischen Stadt und Land aufwirft ist klar. Immerhin gibt es in Städten mehr Miet- und Eigentumswohnungen. Wie sollen also vor allem diese Stadtbewohner ihre E-Autos laden? Stellplätze? Tiefgaragen? Gibt es nicht flächendeckend. Wie sollen diese also auf alternative Energien wechseln können? Der Vermieter soll gezwungen werden? Der Vermieter bekommt ja eh nun CO2-Strafsteuern auferlegt. Bei großen Firmen mag das sicher finanzierbar sein. Aber die ignorante Haltung trifft auch soziale Menschen, die zu günstigen Mieten vermieten (auch an das Bsp. mit 2.000 Euro für 10 Jahre denken). Hier gibt es auch einen besonderen „Härtefall“ https://www.stern.de/wirtschaft/immobilien/schnaeppchen-miete--muenchenerin-vermietet-wohnungen-fuer-neun-euro-pro-quadratmeter-31568756.html Aber das ist jetzt nicht das Thema. Energiewirtschaft in DeutschlandJetzt haben wir einige Zahlen in den Raum geworfen, die es für einzelne Haushalte bedeutet „Energie zu nutzen“ und was kommt künftig auf uns zu. Wie schaut aber derzeit die Energiewirtschaft in Deutschland selbst aus? Außer das was wir an Verbrauch und CO2-Bilanz bei „electricitymap“ sehen – wer braucht tatsächlich was? Laut Umweltbundesamt hatte Deutschland 2021 einen Bruttostromverbrauch von 565 Terwattstunden. Im Jahr 2020 waren es nur 555 Terawattstunden. Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/daten/energie/stromverbrauch Folgen wir einer Statista-Auswertung heißt es: Der größte Stromverbraucher in Deutschland war im Jahr 2020 die Industrie. Fast die Hälfte des Stroms wurde von der genannten Verbrauchergruppe genutzt – das entspricht rund 217 Terawattstunden. Die Gruppen „Gewerbe, Handel, Dienstleistungen“ und „Haushalte“ verbrauchten jeweils rund ein Viertel des gesamten Stroms in Deutschland. In % steht dort: Industrie: 45%, Gewerbe, Handel, Dienstleistung 27%, Haushalte 26%, Verkehr 2% Rechnen wir nach, ob das Zusammenpasst: 45% von 555TWh = 249,75 TWh Oder umgedreht: bei 217 TWh hätten wir einen Gesamtverbrauch von 482 TWh gehabt. Egal. Nehmen wir die Verhältnisse und halten uns an die Zahl vom Umweltbundesamt. 555TWh Nun haben wir folgende Erkenntnisse vorhin gewonnen: Mit einem Elektroauto verdoppelt sich der Verbrauch eines Haushaltes. Im Worst-Case-Szenario würden wir also im Privatsektor einen Anstieg um 140 TWh zu verzeichnen haben – schlappe 25%. Der Verbrauch im Dienstleistungssektor noch nicht eingerechnet (Elektro-LKW). Da die Regierung aber erst mal, wie geschrieben, 15 Mio E.-Autos haben möchte: Check24 ermittelte im Jahr 2019 eine Fahrleistung von 11.733km beim Durchschnittsfahrer. Bei einem Verbrauch von 17kWh/100km (pro Auto 1.994,61kWh) macht das eine Summe von 33,9TWh also „nur“ ein Viertel des Worst-Case-Szenarios. Man sollte aber bedenken, dass der Fahrzeugbestand im Jahr 2020 67 Mio Fahrzeuge umfasst. Hiervon 48 Millionen PKW. Da sind demnach 15 Millionen Fahrzeuge 1/3 des potentiell tauschbaren Bestandes. Sprich: würden alle PKWs getauscht hätten wir immerhin 100TWh mehr an Stromverbrauch im Jahr Quelle Bestand: https://www.auto-motor-und-sport.de/verkehr/kfz-bestand-2020/ Und woher kommt unsere Energie?https://www.destatis.de/DE/Themen/Branchen-Unternehmen/Energie/Erzeugung/Tabellen/bruttostromerzeugung.html
Am 27.05. ergänze ich nun folgendes Bild aus meiner Lieblings-Computerzeitschrift c't (12/2002 Artikel Seite 116/117):
Damit ist auch eines wiederum ersichtlich:
13.05.2022 Neueste Informationen aus dem Internet. In der Nähe von militärischen Anlagen sind Windkraftanlagen wohl Störfaktoren. Da ist die 10H-Regel oder die 1km-Abstandsregel in NRW gar nichts: Haselmaus stoppt 18 Windräder im Reinhardswald: Windräder sind scheinbar doch für Vogelsterben verantwortlich. Bisher habe ich immer wieder Gegenartikel gesehen, sobald jemand die Frage aufgeworfen hat. Aber scheinbar.. ist wohl doch etwas dran: Da die Anzahl der Anlagen seit seiner Aussage weiter zugenommen hat, muss inzwischen von höheren jährlichen Verlusten ausgegangen werden, also eher von mindestens 100.000 pro Jahr an Windenergieanlagen umgekommenen Vögeln. Diese Zahlen erscheinen eher klein im Vergleich mit den Millionen Vögeln, die Katzen, Glasscheiben oder dem Verkehr zum Opfer fallen. Kleine Anmerkung: mir wird auch immer gesagt, dass sich Kleinigkeiten summieren.... und irgendwann wird jede Summe mal "ungesund". Hier ist das Wort "mindestens" mir etwas zu bedrohlich 30.05.2022 Und nochmal kam mit ein Artikel unter, in dem wie seitens des Stellantis-Chefs vor Rohstoffknappheit gewarnt wird. Eine Studie des Kreditversicherers Allianz Trade kommt zu demselben Szenario: Zitat: Angesichts des prognostizierten Anstiegs bei der Nachfrage für Elektroautos könnten laut Studie noch in diesem Jahrzehnt 500.000 Tonnen Lithium fehlen. https://www.merkur.de/auto/lithium-allianz-trade-studie-hamburg-feststoff-kobalt-elektro-auto-rohstoff-knappheit-zr-91552099.html OK.. heute kam mir dann folgender Artikel unter. Tesla arbeitet, naja forscht, an einem Akku mit ca. 100 Jahre Lebensdauer. Das müsste ja nicht mal sein - aber 10 - 20 Jahre wäre schon ein Segen. Aber. Es ist halt erst ein Forschungsprojekt. Bis zur Serienreife dauert es noch etwas. Damit brauchen wir Brückentechnologien. https://www.hna.de/verbraucher/e-auto-100-jahre-halten-tesla-professor-super-akku-news-zr-91577040.html 03.06.2022 Auch in der Landwirtschaft werden Freiflächenanlagen ambivalent gesehen: https://www.agrarheute.com/management/betriebsfuehrung/solarparks-fruchtbaren-aeckern-flaechenfrass-fuer-umwelt-578756 26.08.2022 Was ich schon lange Sage: wir brauchen Speicher, Speicher, Speicher. Zitat aus einem Artikel bei BR Nachrichten: Der eigentliche Irrsinn: Der nicht produzierte Strom wird ihm trotzdem bezahlt – vom zuständigen Energieversorger N-Ergie. Alleine in diesem Jahr sind schon mehr als 30.000 Euro Ausfall für den Anlageneigentümer Husemann zusammengekommen. Ihm werde die Zeit, in der die Anlage ausgeschaltet wurde, vergütet. https://www.br.de/nachrichten/bayern/zu-schwache-infrastruktur-solarstrom-verpufft-im-nirvana,TFbeUGr 14.01.2023 Durch die Strompreisbremse muss die größte bayerische Elektrolyseanlage aufgeben. Keine Pointe. https://www.br.de/nachrichten/bayern/gruener-wasserstoff-droht-bayerns-groesster-elektrolyseanlage-das-aus,TSeV2BF Der Chef der Bundesnetzagentur warnt vor Stromausfällen. Ein "Grüner" warnt jetzt vor dem Anstieg der Nutzer von E-Autos und Wärmepumpen. Nun, etwas, was ich oben schon vorgerechnet habe und dafür bittere Prügel eingesteckt habe. Ich hätte ja keine Ahnung. Lassen Sie es mich so sagen, liebe Leser,..... JEDER mit etwas logischem Sachverstand wird dieselben Schlüsse ziehen können. Aber jetzt sagt es DER Klaus Müller, DER Chef der Bundesnetzagentur. https://www.n-tv.de/wirtschaft/Drohen-Stromausfaelle-durch-immer-mehr-Elektroautos-article23844247.html 16.01.2023 Ich bin manche Diskussionen echt leid. Ich lade doch mal die Bilder vom 06.12.2022 hoch. Daran sieht man deutlich: Nicht die Windenergie wird wegen Kohle/Gas abgeschaltet - NEIN. Kohle/Gas benötigen wir WEGEN der Wind- und Solarenergie. (Bilder anklicken zum Vergrößern)
28.01.2023 Die Forschung einfach machen lassen. Was ich ja oben geschrieben hatte. Es gibt jetzt eine neue Fertigung, mit der ultradünne Schichten erzeugt werden können. Damit steigen Reichweite (evtl. 2.000km), die Ladezeiten verkürzen sich, und es werden Ressourcen geschont. Hört sich ja mal gut an. Also - abwarten: https://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/technik/2.000-kilometer-sald-akkus-erhoehen-reichweite-von-e-autos-deutlich-13374312 Trackbacks
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